Wirtschaftsminister Althusmann besucht Granetalsperre

Die Granetalsperre ist die größte Trinkwassertalsperre der Harzwasserwerke und bildet zusammen mit dem benachbarten Zentrallabor einen zentralen Knotenpunkt der Wasserversorgung für weite Teile Niedersachsens. Um sich einen Überblick über die aktuelle Situation zu machen, besuchte Niedersachsens Wirtschaftsminister und CDU-Landesvorsitzender Dr. Bernd Althusmann am heutigen Mittwoch die Talsperre. Im Fokus stand dabei die Frage, wie sich die Wasserwirtschaft an die Auswirkungen des Klimawandels anpassen kann.
“Wir müssen jetzt die notwendigen Schritte ergreifen, um Niedersachsen krisenfest aufzustellen, auch für Folgen des Klimawandels. Wir brauchen neue, innovative Wege, um das zur Verfügung stehende Wasser noch effizienter nutzen zu können“, sagt Niedersachsens CDU-Landesvorsitzender und Spitzenkandidat Bernd Althusmann. „Mit dem Harz hat Niedersachsen den größten Trinkwasserspeicher Norddeutschlands. Diesen Vorteil müssen wir nutzen und die Infrastruktur dort unterstützen und ausweiten”, so Althusmann.
„Die Granetalsperre ist unser wichtigster Wasserspeicher und hat dieses Jahr bisher gezeigt, warum Talsperren sehr gut geeignet sind, die Folgen des Klimawandels abzumildern“, sagt Lars Schmidt, Kaufmännischer Geschäftsführer der Harzwasserwerke beim Besuch der CDU-Delegation um Wirtschaftsminister Althusmann. „Während im Grundwasserbereich unsere Wasserampeln bereits auf Rot stehen, ist die Granetalsperre trotz Trockenheit mit 69 Prozent noch ausreichend gefüllt.“ Hintergrund dafür seien zwei Hochwasser im Februar dieses Jahres. „Außerdem haben wir aus Erfahrungen der vergangenen Jahre gelernt und bereits Anfang des Jahres die Talsperre durch die Überleitung aus der Okertalsperre und die Pumpen aus der Innerstetalsperre höchstmöglich eingestaut“, sagt Schmidt.Anpassung an Klimawandel notwendig

Langfristig werden die Strukturen an der Granetalsperre aber wohl nicht mehr ausreichen, um die Auswirkungen des Klimawandels ausgleichen zu können. Daher hat das Projekt Energie- und Wasserspeicher Harz, das die Harzwasserwerke gemeinsam mit Partnern wie zum Beispiel der Technischen Universität Clausthal ins Leben gerufen haben, mögliche Anpassungen der Anlagen der Harzwasserwerke wissenschaftlich überprüft. Dabei wurde zum Beispiel herausgefunden, dass eine Erhöhung der Granetalsperre um 5-15 Metern einen Speicherplatz zwischen 15-35 Millionen Kubikmetern schaffen würde. Damit wäre bei aktuell rund 46 Millionen Kubikmetern Speicherfähigkeit fast eine Verdopplung möglich. „Für unsere Kunden und die Menschen in Niedersachsen wäre das ein enormes Plus an Versorgungssicherheit und Hochwasserschutz“, sagt Schmidt.

Multifunktionsspeicher: Trinkwasserversorgung, Hochwasserschutz, Niedrigwasseraufhöhung und Energieerzeugung

Neben ihrer großen Bedeutung für die Trinkwasserversorgung bietet die Granetalsperre außerdem seit ihrer Fertigstellung im Jahr 1969 auch Hochwasserschutz für die angrenzende Städte wie Langelsheim und das Harzvorland. Eine weitere Aufgabe, die in Zeiten von steigenden Temperaturen umso wichtiger wird, ist auch die sogenannte Niedrigwasseraufhöhung. Diese versorgt den Unterlauf des Flusses unterhalb der Talsperre ganzjährig mit Wasser und verhindert so ein Austrocken des Gewässers. Teilweise beträgt der Anteil von Talsperrenwasser in den Flüssen aktuell sogar 50 bis 90 Prozent des Wassers. Durch diese zusätzliche Wasserabgabe erhalten dabei auch Kläranlagen oder am Flussverlauf angesiedelte Firmen wichtiges Kühlwasser für ihre Arbeitsprozesse. Zusätzlich wird an der Granetalsperre die Kraft des Wassers auch zur Energieerzeugung genutzt. Kleinwasserkraftwerke entlang der Wassertransportleitungen liefern circa sechs Millionen KWh in das öffentliche Stromversorgungsnetz.

Marie Kleine
Pressesprecherin05121 – 404 117
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